13 Jan Pitigliano
Die Stadt aus Tuffstein
Die erste von drei Städten aus Tuffstein (neben Sorano und Sovana) ist Pitigliano, ein Spektakel für die Augen: Es scheint als würden die Häuser direkt aus dem Fels, auf dem sie sich befinden, gemeißelt. In Pitigliano haben beide römische und etruskische Zivilisationen bewohnt. Besonders im 15. Jahrhundert wurde sie ein wichtiges Zentrum . Um das Städtchen zu betreten muss man durch das Tor gehen, das die Via Cavour entlang führt. Diese Strasse flankiert die Bögen des Aquedukts, die von Gian Francesco Orsini im 1543 angefordert wurden. Am Ende der Via Cavour erreicht man den Platz der Republik, wo einmal zwei Brunnen Wasser für die Stadt versorgten. Beherrscht wird der Platz von dem Orsini Palast, Hauptsitz der Familie, die für eine lange Zeit die Macht in der Stadt hatte, bevor dem Anschluss an das Großherzogtum der Toskana.
Die Erde
Von Piazza della Repubblica geht man bis zur sogenannten „terra“ (das Erde). Es handelt sich von dem mittelalterlichen Bezirk Capisotto: insbesondere sind sehenswert der St. Peter und Paul Dom und die Kirche St. Maria und St. Rocco. Diese wurde im 12. Jahrhundert errichtet und erst im 15. Jahrhundert um Niccolò Orsini Wille wiedergebaut. Heute ist die Kirche besonders geschätzt fur die Einfachheit ihrer Linien. Am 16.
August wird das Fest des Schutzheilige gefeiert, wo die Frauen den Besuchern hausgebackene Kekse anbieten.
Das kleine Jerusalem
Der ältesten Stadtteil von Pitigliano ist das jüdische Ghetto, heute ein Museum unter freiem Himmel. Hier flüchteten die Juden nach den päpstlichen Bullen von 1555 und 1569 und nach den Einschränkungen im Jahre 1570 vom Großherzog der Toskana. Die jüdische Gemeinde in Pitigliano war so groß, dass die Stadt 1598 ihre eigene Synagoge bekam. Diese stürtzte in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts ein, um wieder im Jahr 1995 mit der Hilfe der Gemeinde von Pitigliano aufgebaut zu werden.
Das Zusammenleben von Christen und Juden war so harmonisch, dass Pitigliano als das kleine Jerusalem bekannt wurde. Die jüdische Gemeinde von Pitigliano wuchs im Laufe der Jahrhunderte bis zu ihrem Höhepunkt im 19. Jahrhundert, als sie unter den fascistisch antijüdischen Gesetzen erlag.
Das Ghetto
Bedeutende Zeichen der judischen Gemeinde sind deutlich in den Strassen des Ghettos, insbesondere da wo den alten Schlachthof kosher, den Ofen der Passah, das Bad Milkve und den Keller sind. Hier wird noch heuteWein kosher produziert. Das Museum der jüdischen Kultur bewahrt die Zeugnisse des täglichen Lebens der Gemeinschaft.
Der “Sfratto”
Eine Spezialität aus Pitigliano ist ein stabförmiges Gebäck berühmt auch als der „Sfratto dei Goym“. Sein Name bedeutet „Zwangsräumung“ und weist auf seine bittere Geschichte hin. Als im 17. Jahrhundert die Medici ihre Macht bis in die Maremma ausdehnten, wurde Pitigliano ins Großherzogtum Toskana eingegliedert. Die hier lebenden Juden wurden aus ihren Häusern in ein Ghetto vertrieben. Die Juden erfanden in Erinnerung an den Räumungsbefehl den Sfratto, in Form eines Knüppels, mit dem die Gesandten der Medici an die Haustüren der Juden klopften, um sie zum Verlassen ihrer Häuser zu bewegen. Heute ist diese Kuchenspezialität Slow Food Besatzung.
Wie man Pitigliano erreicht
Von der SS1 Aurelia, Richtung Süden, bei Albinia, Richtung Manciano der SS 323 von Monte Amiata und der SS 74 Maremmana entlang fahren. Weiter bis Pitigliano fahren und Via Massetana Richtung Massa Marittima folgen.
november, 2024